Dear Son

Betreff: Lockbrief mit Hilfegesuch zum angeblichen Verschwinden von Grays Schwester. Eigentlich eine Falle, um Gray zu einer Familienfeier zu locken. Herzerwärmend.
Erhalt: 31. Juli 1979
Absender: Grays Mutter

"Werter Sohn,

wie du weißt, ist seit unserem letzten Wortwechsel einige Zeit vergangen. Ich sollte mich wohl dankbar schätzen, von dir Informationen zu deinem Verbleib zu erhalten, auch wenn mir ein Zeitungsartikel einer zweitklassigen italienischen Zeitung doch verhältnismäßig provokativ erscheint.

Doch ich will nicht in alten Wunden rühren, denn dies stellt für mich eine zu hohe Belastung dar. Trotz deiner Insubordination wende ich mich mit der Bitte um deine Unterstützung an dich.

Es geht um deine Schwester Grace. Diese ist nunmehr vor bereits vier Tagen spurlos verschwunden. Da Grace weiß, was sie dieser unserer Familie schuldig ist, ist es ausgeschlossen, dass dies aus ihrem freien Willen geschehen ist. Aufgrund der prekären Lage, die momentan in Großbritannien herrscht, bin ich äußerst beunruhigt und als ihr Bruder sollte dein Platz im Augenblick an unserer Seite sein, damit wir gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen können, Grace zu finden.

Mir ist klar, dass du glaubst, dass wir dir ein großes Unrecht zugefügt haben. Doch sollte dir ebenso klar sein, dass dies nicht der Zeitpunkt für unangemessenen Groll ist. Wenn du deine Schwester schon nicht für deine Familie finden willst, so appelliere ich eben an dieses "detektivische Gespür", dessen du in diesem Magazin so gerühmt wirst.

Ich erwarte deine Antwort eulenwendend.

Grüße,

Arabella Serafina Paresses
- Deine Mutter"

Off to see the Wizard

Betreff: Der Abschiedsbrief der verschwundenen Studentin an ihre Eltern. Geht damit alles mit rechten Dingen zu? Laut Eltern und Freunden wirkte sie immer glücklich. Auf dem Brief finden sich Spuren von Magie.
Erhalt: 3. August 1979
Absender: Lucy Watson, die verschwundene Studentin

"Liebe Mom, lieber Dad,

ich wollte euch nur schreiben, um euch für alles zu danken. Eure Liebe und Fürsorge all die Jahre bis ich hierher gekommen bin. Ihr habt mir alles ermöglicht und ihr liebt mich aufrichtig.

Ich will nicht mehr leben. Ich verstehe das alles nicht. Diese Stadt, die Menschen. Ich verstehe diese Welt nicht. Ich verstehe nicht einmal mich. Das alles ist so groß und dunkel und unheimlich. Ich weiß nicht einmal, wieso ich mich selbst so sehr hasse. Ich bin so schrecklich undankbar. Ich hasse euch sogar dafür, dass ihr mich liebt.
Mein Leben ist nur Schein. Ich lebe, wie ich mir ein Leben vorstelle. Ich treffe Leute, gehe in die Vorlesungen und versuche, mich abzulenken bis ich am Abend in mein Bett steige und darauf warte, einzuschlafen.

Wenn ihr das lest, habe ich endlich den Mut gefasst. Macht's gut. Lebt wohl.

Eure Lucy